Der 3. Dezember ist der internationale Tag der Menschen mit Behinderungen.
In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto “Leadership und Beteiligung von Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem Weg zu einer inklusiven, barrierefreien und nachhaltigen Welt nach COVID – 19“.
In diesem Jahr jährt sich auch zum 15. Mal die Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK).
Diese regelt klar welche Maßnahmen und Vorkehrungen zur Umsetzung einer vollständigen Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderung in die Mitte unserer Gesellschaft geleistet werden müssen.
Wenn wir auf die aktuelle Situation schauen, dann müssen wir feststellen dass wir zwar viel erreicht haben. Allerdings müssen wir immer noch viele Barrieren für eine vollständige Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in die Mitte unserer Gesellschaft abbauen. Dieses ist eine Gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Auch weiterhin steigt die Zahl der Beschäftigten in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen auch wenn dieses bereits seit Jahren verändert werden soll. Wir brauchen hier dringend eine Verstärkung der Maßnahmen zur Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt. Für die Beschäftigten in den Werkstätten müssen wir dringend über eine Verbesserung der Werkstattentgelte sprechen.
Weiterhin ist auch die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Behinderungen wesentlich höher als bei nicht behinderten. Dieses trifft gerade auch auf hoch qualifizierte Menschen mit Behinderung zu.
Leider müssen wir auch feststellen, dass die Inklusion in der Bildung weiterhin hinter dem was andere Länder schaffen zurück liegt. Es muss unser Ansporn sein, dass wir eine echte gelebte inklusive Bildungslandschaft erreichen. Dazu gehört auch ein weitgehender Abbau von Sonderschulen.
Der neue Koalitionsvertrag der Ampel Koalition aus SPD, FDP und Grünen enthält begrüße und Wertepunkte zur Barrierefreiheit. Leider ist jedoch ein wirkliches aufbrechen der Sonderstrukturen auch hier nicht zu erkennen.
Politik ist der Verantwortung die notwendigen Rahmenbedingungen für eine selbst verständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Mitte unserer Gesellschaft zu schaffen.
Wertschätzung und gleichberechtigte Teilhabe geschehen nicht von selber. Sie müssen von der gesamten Gesellschaft und der Politik von gebracht werden.