Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: LSU und Netzwerk-MmB in der CDU NRW fordern Konkretisierung der Ampel-Pläne zum Gewaltschutz für LSBTIQ* mit Behinderungen
Am 3. Dezember jährt sich bereits zum dreißigsten Mal der 1992 von den Vereinten Nationen ausgerufene internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Der Tag soll Anlass sein weltweit das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu schärfen und den Einsatz für ihre Würde und Rechte zu fördern. Der Bundesverband Lesben und Schwule in der Union (LSU) nimmt dabei den bisher erschwerten Zugang von Menschen mit Behinderungen zu den Angeboten zum Gewaltschutz in den Fokus. "Gerade für besonders vulnerable Gruppen wie gewaltbetroffene LSBTIQ* mit Behinderungen fehlen häufig adäquate Hilfestrukturen, die auf die besonderen Beratungsbedarfe ausgerichtet sind", erklärt Benjamin Daniel Thomas, Landesvorsitzender des Netzwerks Menschen mit Behinderungen in der CDU Nordrhein-Westfalen (Netzwerk-MmB in der CDU NRW) und früheres Bundesvorstandsmitglied der LSU.
Das Bundessozialministerium hatte im November 2021 mit dem Forschungsbericht Gewaltschutzstrukturen für Menschen mit Behinderungen - Bestandsaufnahme und Empfehlungendargelegt, dass beim Zugang zu vorhandenen Hilfestrukturen noch immer zahlreiche Barrieren bestehen, die sukzessive abgebaut werden müssten, um eine bedarfsgerechte Angebotsstruktur zu schaffen. Viele Menschen fielen zum Beispiel aufgrund von baulichen Barrieren, eingeschränkterMobilität oder kommunikativer Barrieren aus dem Raster des vorhandenen Unterstützungssystems. Dazu zählen auch gewaltbetroffene LSBTIQ* mit Behinderungen und derenspezifische Beratungsbedarfe.
"Die Ampel-Regierung hat in ihrem kürzlich veröffentlichten Aktionsplan 'Queer leben` zwar generell Maßnahmen für denSchutz von LSBTIQ* vor Gewalt, Übergriffen und Anfeindungen vorgeschlagen und dabei auch LSBTIQ* mit Behinderungen benannt. Es reicht jedoch nicht diese bloß zu benennen. Wenn die Ampel schon den Anspruch hat die spezifischen Bedarfe von LSBTIQ* mit Behinderungen im Gewaltschutzhilfesystem zu berücksichtigen, dann sollte sie auch konkrete Maßnahmen präsentieren", fordert der stellvertretende Bundesvorsitzende der LSU Thomas W. Schmitt.